An diesem Wochenende ging es zu einem Fotoworkshop auf die Nordseeinsel Pellworm. Veranstalter dieses Workshops war Wilfried Olfs (Canon academy). Das besondere an diesem Kurs war nicht die Insel Pellworm selber, sondern ein Ausflug zu den Seehunden auf Norderoogsand.
Nach sieben Stunden Autofahrt, dauerte die Fährfahrt noch etwa 1 Stunde und vom Anleger aus brachte uns dann das Inseltaxi zum Hotel.
Gewohnt haben wir im Hotel Kiek ut, es lag direkt hinter dem Deich und in nur 2 Minuten konnte man am Wasser sein. Am Eingang wurden wir bereits von Wilfried Olfs erwartet. Wir hatten noch Zeit zum Auspacken und für einen Spaziergang am Meer.
Das erste Treffen der Fotogruppe fand abends in einer kleinen Bar neben dem Hotel statt, es gab hier keinen Wirt, man durfte sich selbst bedienen und musste die Getränke nebst Zimmernummer nur in eine Liste eintragen. So ein Vertrauen zu den Gästen erlebt man eher selten. Wilfried stellte zunächst Ines vor, eine Insulanerin, die sich selbst auch sehr viel mit Fotografie beschäftigte und ihn bei der Durchführung des Kurses unterstützte. Jeder Teilnehmer bekam noch einen Aufheller geschenkt, dessen Handhabung wir am nächsten Tag besprechen wollten.
Nach einer Präsentation von einigen Fotos der letzten Reise ging es mit dem gemütlichen Teil des Abends und einer lockeren Vorstellungsrunde der Teilnehmer weiter. Nach einigen Flens löste sich die Runde auf und man traf sich am nächsten Morgen wieder.
Zunächst haben wir die alte Kirche Pellworms besucht, dann ging es weiter zur neuen Kirche. Neben einigen Tipps zum richtigen Blitzen wurde auch kurz die Handhabung des Reflektors gezeigt (habe ich selber leider verpasst). Die restliche Zeit haben wir mit Fotografieren in den Kirchen und drumherum verbracht.
Der nächste Stop war der kleine Hafen der Insel, hier war wahlweise Zeit für einen Snack oder zum Fotografieren. Persönlich fand ich die Lokation jedoch nicht sehr ergiebig. Nach einer Stärkung mit Kuchen ging es dann endlich auf das kleine Schiff der Familie Hellmann, sie haben eine Sondergenehmigung, die es ihnen erlaubt die Seehundbänke im Naturschutzgebiet anzufahren. Schon unterwegs waren einige Seehunde zu sehen, allerdings war es gar nicht so einfach mit den langen Brennweiten von einem schwankendem Schiff aus zu fotografieren, aber das kannte ich auch schon von einigen Whale Watching Touren.
Nach einer guten Stunde war die Sandbank Norderoogsand erreicht und über ein Brett wurde das Schiff verlassen.
Die Sandbank zu betreten war ein wirklich tolles Erlebnis und ganz klar das Highlight dieses Workshops! Den Seehunden durften wir uns nur auf ca 100 Meter näheren, dichter ging es leider nicht (Naturschutzgebiet). Lange Brennweiten waren also angesagt, ich selber hatte für meine Canon EOS 5D Mark IV ein Sigma 150-600 mm F5-6,3 DG OS HSM Sports Objektiv dabei (Ausgeliehen bei AC Foto), von Wilfried konnte man sich auch noch Canon-Objektive von 400 - 800 mm ausleihen - die waren aber schnell vergriffen.... Aber selbst diese langen Brennweiten reichten nicht um einzelne Tiere isoliert zu fotografieren, aber schöne Aufnahmen von der Gruppe der Tiere waren natürlich möglich (Die Bilder von den Seehunden hier auf der Seite sind alle gecroppt). Es waren sehr viele Tiere, ein toller Anblick! Der befürchtete Regen blieb aus, das Licht war zum Teil aber sehr hart und der starke Wind war trotz stabilem Stativ bei den langen Brennweiten spürbar.
Es folgte eine kurze Wanderung über die Sandbank, der lose Sand wurde vom starkem Wind über den Boden getrieben, was zu schönen Effekten führte und zusammen mit dem tollen Licht, was durch die immer schneller aufziehenden dunklen Wolken brach, war es ein einmaliges Erlebnis.
Es war ein Fotoworkshop der wirklich viel Spaß gemacht hat, nicht zuletzt durch die lustige Art von Wilfried! Für mich war die Hauptattraktion die tolle Sandbank, ein Ort den nur wenige Menschen betreten, die riesige Anzahl Seehunde und die Lichtstimmung in Kombination mit dem "Sandnebel" am Boden.
Wer Robben etwas näher kommen möchte, der sollte die Insel Helgoland besuchen, dort sind die Tiere schon an den Menschen gewohnt, die Schönheit einer solchen Sandbank hat man dort natürlich nicht.