Little Backup Box - Verbesserungen an der Hardware

Nachdem ich die Little Backup Box nun schon mehrere Jahre erfolgreich im Einsatz habe, kam die Idee für zwei Änderungen an der Hardware.

Was die Little Backup Box genau ist und wie man sie aufbauen kann, findet sich in meinen Blog-Artikel:

Kurz gesagt, es handelt sich um eine frei verfügbare Software, entwickelt und kontinuierlich weiterentwickelt von Stefan Saam. Im Kern kann man mit der Software “Little Backup Box” ein Backup seiner Fotos und Videos von beliebigen Speicherkarte auf eine Festplatte (oder auch auf Cloudlaufwerke) erstellen. Ohne Laptop und ohne viel Aufwand, ideal unterwegs auf Reisen. Die Software läuft dabei auf einem Raspberry Pi. Da es sich nicht um ein vorgefertigtes Produkt handelt und man selber zunächst die Hardware zusammensetzen muss, sind viele unterschiedliche Aufbauten denkbar und neue Ideen zur Optimierung können umgesetzt werden.

Ausgangslage

Mein bisheriger komplette Aufbau mit Raspberry Pi 5, Kartenleser, SSD, Hub, und Powerbank und vielen Kabeln.

Bisher hatte ich den Raspberry Pi 5 in Kombination mit einem kleinen Display im Einsatz, um den Fortschritt der Kopiervorgänge schnell im Blick zu haben. Die Software bietet jede Menge Möglichkeiten: optionale Schalter, Displays mit Joystick oder sogar einen Touchscreen. All das wäre technisch problemlos machbar. Aber genau darauf habe ich bisher bewusst verzichtet – und werde das wahrscheinlich auch 2025 nicht ändern. Die Bedienung funktioniert sehr gut über die Weboberfläche, die sich einfach auf dem Smartphone aufrufen lässt – und das reicht mir völlig aus.

Es gibt aber zwei Dinge, die mich an meinem Hardware-Setup gestört haben: die vielen Kabel – und die Stromversorgung. Eigentlich ist der Raspberry Pi 5 eine kompakte Einheit. Aber sobald es losgeht, benötigt man noch einige externe Hardware: ein Card-Reader muss ran, eine externe SSD wird gebraucht, und meistens braucht man auch noch einen powered USB-Hub, damit alles stabil läuft und auch genug Strom zur Verfügung steht. Das war mir auf Dauer einfach zu viel Gefrickel.
Also habe ich begonnen das Setup zu überarbeiten – mit dem Ziel, alles kompakter, übersichtlicher und auch zuverlässiger zu gestalten.

Neuer Aufbau - Was hat sich verändert?

Schritt 1 - Die Stromversorgung

Zur Gewährleistung einer stabilen Stromversorgung, auch ohne powered USB-Hub oder Y-Kabel, wurde eine zusätzliche Platine integriert. Im Gegensatz zum Raspberry Pi 5 verfügt dieses Board über einen echten USB-C PD-Eingang und kann die empfohlenen 5 V/5 A zuverlässig bereitstellen. Als Stromquelle kann nun problemlos eine Powerbank mit USB-C PD-Anschluss oder ein kompatibles Ladegerät verwendet werden.

Ohne den USB-Hub ist der Aufbau schon weniger aufwendig.

Auch wenn das Gehäuse im Vergleich zur vorherigen Version etwas höher geworden ist, wirkt der gesamte Aufbau meiner Meinung nach schon deutlich aufgeräumter und einfacher. Insbesondere Stromversorgungsprobleme sollten nun endgültig der Vergangenheit angehören.

Erste Tests mit dem neuen Setup verliefen fehlerfrei – ich bin also zuversichtlich, dass mir auch diese Version auf meinen diesjährigen Reisen gute Dienste leisten wird.

Eine Liste der verwendeten Hardware gibt es weiter unten.

Schritt 2 - Interner Speicher

Der zweite Schritt soll der Einbau einer NVMe M.2 SSD mit 2TB Speicher werden. Die ersten Versuche mit SSDs im Format 2230 (um den Aufbau möglichst nicht zu vergrößern) haben aber leider nicht zuverlässig funktioniert. Der SSD Speicher wurde erkannt und der Kopiervorgang konnte gestartet werden und das eine oder andere Mal wurde er auch erfolgreich beendet. Aber es kam auch immer wieder zu Fehlern. Die SDD Speicher wurden trotz der moderaten Kopiergeschwindigkeit des Raspberry Pi 5, sehr schnell sehr heiß. Angezeigt wurden Temperaturen über 70°C. Dies führte dann wahrscheinlich zur Trennung der SSD. Meistens sank die Temperatur auch erst nachdem man den RasPi runtergefahren hat, obwohl die SSD dann eigentlich schon längst keine Arbeit mehr verrichtete. Ähnliche Berichte gab es in einigen Foren, hier wurde vermutet, dass der Controller der SSD “grundlos” zu heiß wird.

Da die Zuverlässigkeit des Systems für mich an oberster Stelle steht, habe ich mich vorerst gegen eine interne NVMe M.2 SSD entschieden. Ich werde aber demnächst einen weiteren Test mit einer M.2 im 2280 Format durchführen. Vielleicht verläuft dieser besser.

Hardware

Die Bauteile zum Aufbau des Raspberry Pi 5 mit PD-Power Board.


Es wird natürlich keine Garantie übernommen für die Funktion oder Kompatibilität der aufgeführten Hardware. Ebenso wird eine Haftung für mögliche Schäden oder einen möglichen Datenverlust durch die verwendete Hardware oder Software ausgeschlossen. Dieser Artikel ist nur ein Erfahrungsbericht und eine Darstellung meiner verwendeten Hardware und Software.

Fertig zusammengebaut. Anstelle des U-förmigen USB-Steckers kann man auch das mitgelieferte Kabel nutzen. Einen Unterschied in der Funktion habe ich bis jetzt nicht feststellen können. Der Stecker ist jedoch deutlich platzsparender.

Software

Wie man das Betriebssystem Raspberry Pi OS auf dem Raspberry Pi installiert, ist auf der Seite raspberry.pi beschrieben. Im hier beschrieben Projekt wurde Raspberry Pi OS Lite (64bit) verwendet. Wichtige Hinweise zur Installation sind auch auf der Projektseite der Little Backup Box zu finden. “comitup” wurde so konfiguriert, dass sich der Raspberry mit einem Hotspot auf dem Smartphone verbindet. Darüber ist dann der Zugriff auf die Weboberfläche möglich.

Nach der Installation wurden folgende Veränderungen an der Konfiguration vorgenommen (über SSH/Terminal):

Update

sudo apt update”
“sudo apt full-upgrade”
“sudo apt autoclean”
“sudo rpi-eeprom-update

Anpassung EEPROM-config

Folgenden Befehl eingeben:
sudo -E rpi-eeprom-config --edit

Folgenden Eintrag ergänzen oder vorhandenen ändern:
PSU_MAX_CURRENT=5000

Beenden/Speichern
Reboot

Anpassung config.txt

Die config.txt im Editor öffnen:
sudo nano /boot/firmeware/config.txt

Folgenden Eintrag -falls nicht vorhanden- ergänzen:
usb_max_current_enable=1

Beenden/Speichern
Reboot




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