Der Raspberry Pi 5 ist mittlerweile bei vielen Händlern problemlos verfügbar. Bringt die neue Version Vorteile für das Projekt "Little Backup Box"? Wer das Projekt "Little Backup Box" von outdoorbits/Stefan Saam nicht kennt, kurz gesagt, die Software dient zum Sichern von Fotos oder Videos von Speicherkarten auf Festplatten oder auch auf Cloudlaufwerke. Ein sehr nützliches Programm, wenn man auf Reisen ein Backup der Daten anlegen möchte.
Mehr Infos zur "Little Backup Box" findest du hier:
Auf dem Raspberry Pi 4 läuft die Software sehr gut, also warum überhaupt an einen RasPi 5 denken? Ein Nachteil des RasPi 4 ist die Kopiergeschwindigkeit, wenn man große Speicherkarten sichert, oder sogar eine SSD auf eine andere kopiert, dauert es relativ lange. Aber ist der Raspberry Pi 5 wirklich schneller? Was für weitere Vor- und Nachteile hat er in Bezug auf die Little Backup Box?
Kopiergeschwindigkeit
Die Kopiergeschwindigkeit kann im Vergleich zum RasPi 4 mit dem RasPi 5 deutlich gesteigert werden.
Insbesondere bei schnellen Speicherkarten wie CF Express B oder UHS-II Karten ist die Geschwindigkeit fast dreimal so hoch. Bei den Daten der UHS-I Karte sieht man, dass auch hier ein schneller Kartenleser notwendig ist, um die höheren Geschwindigkeiten zu erreichen. Die Transferrate verdoppelt sich, obwohl es sich auch dem vermeintlich langsamen Reader um ein USB 3.0 Gerät handelt.
Stromversorgung
Beim RasPi 4 gab es teilweise Probleme mit der Stromversorgung der Festplatten und der Card Reader. Wie verhält sich das beim RasPi 5?
Auf der Webseite www.raspberrypi.com findet man folgende Information:
"If you are using a power supply that cannot provide 5A at +5V on first boot you will be warned by the operating system that the current draw to peripherals will be restricted to 600mA.
For users who wish to drive high-power peripherals like hard drives and SSDs, while retaining margin for peak workloads, a USB-PD enabled power supply capable of supplying a 5A at +5V (25W) should be used. If the Raspberry Pi 5 firmware detects such a supply, it increases the USB current limit for peripherals to 1.6A, providing 5W of extra power for downstream USB devices, and 5W of extra onboard power budget."
Beim RasPi 5 gibt es also gute und schlechte Neuigkeiten. Positiv ist, unter Verwendung des neuen Netzteils (27 W) ist die Stromversorgung an den USB Ports deutlich besser. Das konnte ich auch während meiner ersten Tests bestätigen, ich musste keinen Powered Hub verwenden um die SSD und den CFexpress B Card Reader zu betreiben, das war beim RasPi 4 zwingend notwendig.
Wie sieht es aber aus, wenn man Backups auf Reisen möchte, fernab von einer Steckdose? Optimal wäre eine Powerbank die 5V/5A liefert, eine solche gibt es aber nicht -zumindest habe ich keine gefunden. Die Spezifikation der PD Ports lässt so eine Stromversorgung nicht zu.
Kann der RasPi 5 also unterwegs nicht verwendet werden? Doch, aber es muss wie beim RasPi 4 wieder ein powered Hub verwenden werden. Die Powerbank (mindestens 2 Ausgänge notwendig) wird mit dem RasPi und dem Hub verbunden. Die Festplatte wird direkt in den USB-Port des RasPi und der Cardreader in den Hub gesteckt. Mit diesem Aufbau habe ich problemlos SD-Karten und CFexpress Typ B Karten kopiert und auch eine SSD auf eine andere kopiert.
Aufbau
Wie bereits im Artikel "Little Backup Box - Backup deine Fotos auf Reisen!" aufgeführt (dort noch mit dem RasPi 4), gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Hardwareaufbau des RasPi. Vom einfachsten Aufbau ohne Display, über ein einfaches Monochromes Display (mein Favorit) bis hin zu einem Farbdisplay und Buttons zur Steuerung der Funktionen. Neu ist eine weitere Ausbaustufe, bei der ein Touch-Farbdisplay verwendet wird.
Mein Motto bleibt "Keep it simple and stupid", deswegen verwende ich auch mit dem RasPi 5 die einfache Version mit kleinem Monochromen Display und ohne Knöpfe. Alle Funktionen sind über den Webbrowser auf dem Handy steuerbar und die wichtigste Information, der Fortschritt des Kopiervorgangs, wird auf dem Display zur schnellen Kontrolle angezeigt.
Beim RasPi 4 habe ich noch ein modifiziertes FLRC Gehäuse verwendet, mit dem RasPi 5 nutze ich nun ein komplett 3D gedrucktes Gehäuse. Wer Interesse an dem von mir erstelltem Gehäuse hat, die Files sind auf Thingiverse zum Download verfügbar. Ebenso findet man auf den Github Projektseiten Files für ein ähnliches Gehäuse.
Fazit
Der Raspberry Pi 5 ist derzeit wieder zu moderaten Preisen erhältlich. Die deutlich höheren Kopiergeschwindigkeiten im Gegensatz zu seinem Vorgänger machen ihn zum Favoriten für den Einsatz als Little Backup Box. Das Backup von USB zu USB läuft schnell und zuverlässig ab. Der Betrieb ist problemlos mit einer Powerbank möglich - zumindest in meinem gewähltem Setup. Von mir eine ganz klare Empfehlung!
Alle notwendigen Infos zur (sehr einfachen) Installation der Software und zu den weiteren Varianten sind im Artikel "Little Backup Box - Backup Deine Fotos auf Reisen!" oder auf den Github Seiten des Projekts zu finden!
Anhang - Anschluss Display
Das SSD1306 Display wird mit der keinen Platte und 3 Schrauben befestigt. Zum Anschluss des Displays werden 4 Jumper Kabel (ca. 10cm) benötigt.
Sollte das Display nach der Konfiguration der Einstellungen in der Weboberfläche der LBB kein Bild anzeigen, muss wahrscheinlich noch das I2C Interface aktiviert werden oder die Konfiguration in der Weboberfläche der LBB angepasst werden.
Anhang - Verwendete Hardware
3D gedrucktes Gehäuse (kann man sich z.B. hier drucken lassen: https://fdm-druckservice.de/)
Jumper Wire Kabel, 10cm
Wise SDXC UHS-II V60 128GB
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